Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Auffrischimpfungen auch nach der Kindheit noch notwendig sind? Und welche Impfungen sind als Erwachsener überhaupt sinnvoll? Mit zunehmendem Alter, beruflichen Risiken oder gesundheitlichen Veränderungen, ändern sich auch die Anforderungen an den Impfschutz. Eine gezielte Impfberatung kann helfen, den persönlichen Impfstatus einzuschätzen und mögliche Empfehlungen der STIKO zu berücksichtigen. Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Impfschutz ist eine wichtige Maßnahme für Ihre eigene Gesundheit. Alles, was Sie beachten sollten, finden Sie in diesem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze
- Impfschutz ist individuell: Je nach Lebenssituation sind unterschiedliche Impfungen empfehlenswert
- Impfungen können laut STIKO-Empfehlungen dazu beitragen, das Risiko schwerer Erkrankungen und die Weitergabe von Infektionen zu verringern.
- Die STIKO empfiehlt Auffrischungen von Tetanus und Diphtherie in bestimmten Abständen.
- Ab einem Alter von 60 Jahren nennt die STIKO zusätzliche Impfempfehlungen.
- Regelmäßige Impfberatungen beim Hausarzt hilft, Impflücken zu erkennen und auf Besonderheiten zu reagieren
Warum Impfungen auch im Erwachsenenalter wichtig sind
Ein vollständiger Impfschutz wird in den Empfehlungen der STIKO als wichtige Grundlage genannt, um das Risiko bestimmter Infektionen zu verringern. Es kann sinnvoll sein, den Impfstatus regelmäßig überprüfen zu lassen.“ Die Ständige Impfkommission (STIKO) passt ihre Impfempfehlungen jährlich an.
Welche Impfungen sind empfehlenswert?
Welche Impfungen empfehlenswert sind, ist von den individuellen Faktoren eines Menschen abhängig. Diese umfassen beispielsweise das Alter, Vorerkrankungen, Lebensstil und das berufliche Umfeld. Dennoch gibt es einige Impfungen, die von der Ständigen Impfkommission für alle Erwachsenen empfohlen werden. Ein vollständiger Impfschutz wird von der STIKO als Beitrag zur Verringerung des Infektionsrisikos sowohl für die eigene Person als auch für andere gesehen.
Überblick laut STIKO
Um dem ständigen Wandel medizinischer Erkenntnisse und Entwicklungen gerecht zu werden, aktualisiert die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts einmal jährlich ihre Impfempfehlungen für Deutschland. Diese Empfehlungen spiegeln den aktuellen wissenschaftlichen Stand wider und dienen als Orientierung für Ärztinnen und Ärzte. Für Erwachsene empfiehlt die STIKO aktuell folgende Impfungen:
Impfung | Empfohlen für | Wiederholung / Hinweise |
Tetanus (Td) | Alle Erwachsenen | Alle 10 Jahre auffrischen |
Diphtherie (Td) | Alle Erwachsenen | Alle 10 Jahre auffrischen |
Pertussis (Tdap) | Alle Erwachsenen (einmalig), Schwangere | Einmalig im Erwachsenenalter, bei nächster fälliger Td-Impfung. Zusätzliche Impfung bei jeder Schwangerschaft. |
Masern, Mumps & Röteln (MMR) | Geburtsjahrgang ab 1970, ohne vollständige Impfung oder unklarer Status | Einmalig nachholen, wenn keine 2 Impfungen oder kein Immunitätsnachweis vorhanden |
Influenza | Alle ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Pflegepersonal, Schwangere | Jährlich im Herbst |
Pneumokokken | Alle ab 60 Jahren, chronisch Kranke | In der Regel einmalig mit dem 20-valenten Konjugatimpfstoff PCV20 |
Herpes Zoster | Alle ab 60 Jahren, ab 50 Jahren bei Risikofaktoren | 2 Dosen Totimpfstoff im Abstand von 2-6 Monaten |
COVID-19 | Abhängig von Alter, Gesundheitszustand, Tätigkeit | jährliche Auffrischung für Risikogruppen (≥ 60 J, chronische Krankheiten, medizinisches Personal) |
FSME (Zecken) | Personen in Risikogebieten (z.B. Süddeutschland) | 3 Dosen Grundimmunisierung + Auffrischung alle 3-5 Jahre |
Hepatitis A/B | Je nach Risiko (Reise, Beruf, chron. Leberkrankheit, medizinisches Personal) | Grundimmunisierung + ggf. Auffrischung je nach Impfstoff und Risiko |
Meningokokken | Je nach beruflicher Exposition, Reise oder Grunderkrankung | Je nach Impfstoff und Risiko |
Tollwut | Reise in Endemiegebiete, Tierberufe, Laborpersonal | Grundimmunisierung + regelmäßige Titerkontrollen ggf. notwendig |
RSV | Alle ab 75 Jahren, ab 60 Jahren, unter bestimmten Risikofaktoren sowie Pflegeheimbewohnern, Schwangere | Einmalig, wenn als Kind noch keine Impfung erfolgt ist. |
*PPSV23: Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff mit 23 Serotypen
Impfempfehlungen je nach Lebensstil, Beruf oder Vorerkrankungen
Neben den Standard-Impfempfehlungen gibt die STIKO auch gezielte Impfempfehlungen raus, die abhängig von Lebensstil, Beruf und Vorerkrankungen sind:
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Bestimmte Vorerkrankungen |
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| Vorerkrankungen | Empfohlene Impfungen |
| Chronische Herz-/Lungenerkrankung | Influenza, Pneumokokken, COVID-19 |
| Diabetes mellitus | Influenza, Pneumokokken |
| Chronische Lebererkrankung | Hepatitis A & B |
| Immunschwäche (z.B. durch Medikamente, HIV) | Influenza, Pneumokokken, Herpes Zoster, COVID-19 |
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Beruf |
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| Berufsfeld | Empfohlene Impfungen |
| Gesundheitswesen / Pflege | Hepatitis B, Influenza, Pertussis, Masern, COVID-19 |
| Kinderbetreuung / Schule | Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Pertussis |
| Laborpersonal | Tollwut, Meningokokken, ggf. Hepatitis B |
| Tierärtz:innen, Forst-/Landwirtschaft | Tollwut, FSME (bei Zeckengebiet), Leptospiren |
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Lebensstil / Reisen |
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| Situation | Empfohlene Impfungen |
| Reisen in Tropen / subtropische Länder | Hepatitis A/B, Typhus, Tollwut, Gelbfieber, ggf. Cholera |
| Aktiv in FSME-Risikogebieten (z.B. Wandern, Campen in Süddeutschland) | FSME |
| Sexuell aktiv mit wechselnden Partnern | Hepatitis B |
Expertentipp
Experten-Tipp von Vladimir Manolov: Impfschutz im Blick behalten
Lassen Sie Ihren Impfpass regelmäßig, am besten jährlich, beim Hausarzt prüfen – auch wenn Sie sich gesund fühlen! Häufig bleiben Impflücken unbemerkt oder aktuelle Empfehlungen übersehen. Auffrischungen werden von der STIKO empfohlen und können dabei helfen, den Impfstatus aktuell zu halten.
Individuelle Impfberatung – Ihre Gesundheit im Fokus
Impfungen sind ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Ihre Gesundheit ist einzigartig und Ihr Impfschutz sollte auf Ihre Bedürfnisse und Situation angepasst sein. Eine individuelle Impfberatung durch einen Arzt berücksichtigt persönliche Risikofaktoren, berufliche Anforderungen und Ihren Lebensstil, um Sie sicher durch Ihren Alltag zu begleiten und den besten Schutz zu gewährleisten.
Beratung durch Hausarzt
Häufig ist der Hausarzt die beste Adresse, um sich individuell über Impfungen beraten zu lassen. Der Hausarzt kennt meist die Krankengeschichte und weitere Lebensumstände seiner Patienten und liefert somit eine ideale Voraussetzung für eine gezielte Impfberatung. Gemeinsam mit Ihnen erstellt Ihr Arzt in einem persönlichen Gespräch Ihren individuellen Impfplan, kann Impflücken und Risikofaktoren erkennen und miteinbeziehen.
Maßgeschneiderte Empfehlungen statt pauschaler Impfkalender
Ein pauschaler Impfkalender bietet eine gute Basis, reicht dennoch häufig nicht aus, um den individuellen Bedarf vollständig abzudecken. Persönliche Risiken und Bedürfnisse, wie z.B. familiäre Umstände oder Vorerkrankungen, sollten in den Impfschutz immer miteinbezogen werden. Nur so kann ein Impfplan erstellt werden, der auf Ihre individuelle Situation abgestimmt ist und sich an den Empfehlungen der STIKO orientiert.
Impfungen und besondere Lebenssituationen
Besondere Lebenssituationen erfordern teilweise auch besondere Impfungen. Befinden Sie sich in einer Schwangerschaft, leiden unter einer chronischen Erkrankung, haben bereits ein höheres Lebensalter erreicht oder gehen einer bestimmten beruflichen Tätigkeit nach? All dies sind Gründe für einen angepassten Impfschutz. Eine gezielte Impfberatung hilft dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und mit diesen mit passenden Impfungen vorzubeugen.
Reiseimpfungen: Bei Reisen in bestimmte Länder sind zusätzliche Impfungen – etwa gegen Hepatitis, Typhus oder Gelbfieber – oft notwendig und sollten frühzeitig geplant werden.
Chronische Erkrankungen: Menschen mit chronischen Erkrankungen benötigen angepasste Impfempfehlungen, da ihr Immunsystem oft anfälliger für Infektionen ist.
Kinderwunsch: Vor einer geplanten Schwangerschaft ist es wichtig, den Impfschutz – insbesondere gegen Röteln, Masern und Varizellen – rechtzeitig zu überprüfen und ggf. aufzufrischen.
Medizinisches Personal: Beschäftigte im Gesundheitswesen haben ein erhöhtes Infektionsrisiko und sollten unter anderem gegen Hepatitis B, Influenza und Masern vollständig geimpft sein.
Lehrer: Lehrkräfte und pädagogisches Personal sollten über einen vollständigen Impfschutz gegen Masern, Mumps, Röteln und Keuchhusten verfügen, um sich selbst und ihre Schüler zu schützen.
Fazit
Proaktive Gesundheitsvorsorge beginnt mit dem richtigen Impfschutz – ddenn wer seinen Impfstatus kennt und ihn gemeinsam mit ärztlicher Beratung regelmäßig überprüft, kann dazu beitragen, das Risiko vermeidbarer Infektionskrankheiten zu verringern. Nutzen Sie die Gelegenheit, um gemeinsam mit Herrn Manolov eine individuelle Impfberatung zu vereinbaren. So stellen Sie sicher, dass Ihr Impfschutz aktuell und auf Ihre persönliche Lebenssituation abgestimmt ist. Wir von der Praxis Manolov stehen Ihnen gerne zur Seite!
Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin zur Impfberatung – für Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen.
FAQ
Ich weiß nicht, wie mein Impfstatus aussieht. Was kann ich tun?
Wenn Sie nicht wissen, welche Impfungen Sie bereits haben oder welche aufgefrischt werden sollten, wenden Sie sich am besten an Ihren Hausarzt. Dieser kann die Gesamtsituation gemeinsam mit Ihnen beurteilen und ggf. Impfungen vornehmen.
Ich bin schwanger. Brauche ich zusätzliche Impfungen?
Ja – Schwangere können durch Impfungen sich selbst, aber auch ihr ungeborenes Kind schützen. Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich am besten an Ihren Hausarzt, der weitere Schritte mit Ihnen besprechen kann.
Kann ich mich auch schon unter 60 Jahren gegen Grippe impfen lassen?
In der Regel wird eine jährliche Grippeimpfung ab einem Alter von 60 Jahren empfohlen. Dennoch ist eine Grippeimpfung auch schon bei einem jüngeren Alter möglich. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Hausarzt zur Grippeimpfung und weiteren Schutzimpfungen beraten, um Ihre gesamte Situation bewerten zu lassen.
Ich reise viel in verschiedenen Ländern. Welche Impfungen brauche ich?
Welche Impfung für welches Reiseziel benötigt wird, ist abhängig von der Destination. Informieren Sie sich früh genug über mögliche verpflichtende Impfungen und sprechen mit Ihrem Hausarzt.